Aktuelles

14.12.2021: Die Pandemie hat auch die Griprfjall-Sifjar in ihrem Tun sehr gebremst. Aber nach dem letzten Thing kommt wieder Fahrt auf...

15.09.2018: Firnwudh, der Sohn der Dilja und des Njørdurs hat das vikingrkapplot 2018 gewonnen.

18.07.2018: Wieder einmal weht das Griprfjaller Banner auf dem Marktplatz von Ripa, Danmark.

09.12.2017: Fotos 2017 online gestellt inkl. vom vikingrkapplot 2017.

 

Die Sagen der Griprfjaller

Die nachfolgende Sage der Thorbanger berichtet von der Schlacht um Eowrocc bei Jorvik im Jahre 868. Eine fiktive Schlacht und dementsprechend fiktive Sage, doch der Thanedan erlangt seinen Schlachtennamen und damit ist sie eine der Kernsagen der Thorbanger.

Thanedan setzt sich aus dem Wort Thane und -dan zusammen. Der Thane ist ein Titel für einen Adligen im Angelsächsischen, während -dan für Tod steht. Zusammen genommen ist der Thanetöter gemeint.

Die Sage ist noch nicht in Reimstab gedichtet, sondern frei erzählt. Die Dichtung  entsteht seit Wintern Stück für Stück...

Der Thanedan

Nunmehr sind elf Winter vergangen und doch erinnere ich mich an jenen Morgen als wäre es gestern gewesen.

Es lag Nebel über der Ouse, dem grossen Fluss, welcher nach Jorvik fliesst. Unsere Schiffe hatten an der Biegung angelegt, wo heute Arinbjörns Hof liegt. Es waren acht Drachen gewesen, welche die Schiffsmannschaften die Ouse hinauf geführt hatten. Es war uns dritter Angriff auf Éowrocc und seinen Thane Dudwine.

Der erste Angriff war durch eine kleine Schar erfolgt. Sie hatten die Wehrhaftigkeit des Dorfes unterschätzt und der Plünderangriff wurde von dem Thane und seinen Kriegern zurück geschlagen. Ob dieser Schmach brach Galman Mesturson mit seinen Kriegern von vier Schiffsmannschaften auf, um das Dorf niederzubrennen. Doch erneut erwehrte sich Dudwine Osricson des Angriffes und Galman fiel schmachvoll vor dem Wall des Wehrturms von Éowrocc. Nicht einmal zwei Schiffsmannschaften kehrten nach Jorvik zurück.

Nun waren es meine Thorbanger, welche dem Thane die Stirn bieten würden. An meiner Seite standen meine Hauskrieger, angeführt von meinem Hetja Adred Herradson. Es war nicht meine Art wie Galman im Nebel leise an den Feind heranzuschleichen. Dies erachtete ich der Tapferkeit meiner Krieger nicht würdig. Die Befehle Adreds hallten über die Wiesen vor Éowrocc, die Kriegshörner donnerten in den Morgen und meine Dänen schlugen mit ihren Waffen auf die Schilder. Die Thorbanger erschienen machtvoll vor Éowrocc.

Ich sah den Thane in seinem machvollen Rüstwerk. Sein Helm blitzte in den ersten Strahlen des Morgens, als der Nebel sich in die Ouse zurückzog. Er war umgeben von einer prächtigen Gruppe von Huscarls. Der Thane war ein starker Krieger und sein Name war unter den Angelsachsen und den Dänen bekannt, denn er hatte in mancher Schlacht unsere Krieger ehrvoll besiegt.

Als ich mein Schwert senkte und Adred Herradson die Thorbanger gegen die Wälle Éowrocc‘s führte, zuckte Dudwine mit keinem Auge. Er führte seine Krieger tapfer an und es verging der Tag ohne, dass meine Thorbanger die Wälle erstürmen konnten. Mancher guter Krieger war in jener Schlacht gefallen, sowohl unter den Angelsachsen als auch unter den Dänen.

Drei Tage lagen wir vor Éowrocc und drei Tage gelang es mir nicht, den Widerstand des Osricson zu brechen. Doch am vierten Tag fiel der Wehrwall und Éowrocc geriet in die Hand der Dänen. Dies war der letzte Kampf des Thane Dudwine Osricson und zugleich der wohl grösste Moment des Gudleif Gunnarson.

Gudleif war schon zu jener Zeit einer meiner Hersirdrengars. Als wir den Wehrwall niedergerissen hatten, strömten meine Thorbanger durch die entstandene Lücke in der Abwehr. Meine Hauskrieger hatten die Bresche geschlagen, doch nun zog ich mich mit ihnen ein Stück zurück. Ich erwartete, dass sich der Thane in seinen Wehrturm zurückzog und ich wollte meine Haustruppe auf diesen Kampf vorbereiten. Doch ich hatte mich getäuscht. Ein Krieger wie Dudwine zieht sich nicht in seinen Bau zurück, denn er weiss, dass er dort ausgeräuchert wird. Er nutzt diesen Zeitpunkt, um seinen Namen für immer unsterblich in den Hallen der Götter werden zu lassen.

Dudwine überraschte mich. Adred Herradson führte die Thorbanger in diesem Moment durch die Bresche. Die Huskarls des Thanes waren durch das Tor gekommen. Mit Pferden donnerten sie auf meine Haustruppe zu. Es war ein prächtiger Anblick, doch einen Schildwall konnten meine Krieger in diesem Moment nicht mehr bilden. Die Krieger Dudwine's waren in Blitzesschnelle unter uns. Ich erwehrte mich zweier Huskarls, hatte einen vom Pferd gerissen, der andere liess sein Ross um mich herum tänzeln. Mein Schwert kreiste wild, doch in diesem Augenblick erreichte mich der Thane. Furchtbar war seine Fratze, schnell sein Schwert. Ich stolperte, einer der Huskarls schlug mir in die Seite, der andere traf meinen Handrücken. Da fiel mein Schwert und ich wäre wohl in jenem Moment als feiger Krieger vor den Hallen der Götter gestanden, denn mein Tod wäre ohne meine Waffe erfolgt. Doch als der Thane von Éowrocc zustossen wollte, warf sich Gudleif zwischen ihn und mich. Mit nur der rechten Hand fing der Däne das Schwert des Sachsen auf, rette mir damit das Leben. Ein Schrei schalte über das Schlachtfeld, Zorn und Wut entbrannte in Gunnarson ob seiner schweren Verletzung.

Es war jener Augenblick, da die Schlachtenweberinnen  zu einem wahrlich wunderbaren Ehrengewebe ansetzen. Jener Moment, da die Augen und Ohren Odins auf dem Feld des Wundtau’s erschienen. Jener Zeitpunkt, da Eisenlied  zu einem Ehrengesang wurde.

Sein Schwert war schnell, gleich Thor, wenn er den Donner den Blitz jagen lässt. Gudleif stand über mir – nicht lange, aber er schütze seinen Hersir mit seinem Leben. Die Schläge seines Schwertes trieben den Thane zurück. Mir war es als hielte das Feld der Ehre  einen Moment inne. Gudleif forderte von seinem Gegner den Zoll des Ehrenfeldes . Die Botinnen des Todes  erschienen an seiner Seite und doch erwehrte sich der Sachse mit all seinem Können. Die Hiebe des Gudleifs waren aber zu mächtig, gleich der Wunden, welche ihm der Thane schlug. Nicht einmal die Kinder Jortunheims hätten sich an diesem Tag seiner erwehren können.

Vier Huskarls wollten dem Sachse zur Seite eilen, vier der Huskarls sandte der Däne zu Hel. Fünf Wunden fügte ihm der Sachse zu, fünfmal priesen Hugin und Munin die Kraft des Dänen, der nicht wankte. Sechs Schläge vermochte der Sachse abzuwehren, als er einbrach – doch sechsmal hielten die Rächerinnen Odins den Atem an, denn jeder hätte so manchem anderen Krieger das Leben genommen.

Doch der siebte Schlag traf den Sachsen am Hals. Der Schwertschlag des Thanedān trennte mit einem Streich das Haupt des Thane. Der Sachs brach zusammen, das Schwert fiel zu Boden und die Schlacht um Éowrocc endete in jenem Augenblick, als Gudleif jenes aufnahm, gen Odins Hallen streckte und seine Stimme die Halle des Kriegsgott erschütterte.

Dieser Tag war der Tag des Thanedan. Odin vernahm seine Ruhmestat und seit jenem Tag trägt Gudleif Gunnarson den Kriegsnamen Thanedan.

Völva - Gyðjas - Seiðkona

Völva

Die Völva ist eine Seherin und Zukunftswissende. Völva bedeutet Stabträgerin. Sie beherrscht die Weissagung - spá - mit grosser Macht.

 

Spákona (mz.: spákonur)

Die Spákona ist eine kleine Seherin. Sie beherrscht wie die Völva die Weissagung - spá, nur in kleinerem Masse.

 

Gyðjas - Goði

Die Gyðja und der Goði sind Priester der Götter und für die Rituale und Tempel zuständig.

 

Seiðkona (mz.: seiðkonur)- Seiðmaðr

Die Seiðkona und der Seiðmaðr beherrschen die Magie und Hexenkunst - seiðr. Neben der Seiðr-Magie gibt es die Galðr-Magie. Unklar ist, ob unter der Seiðr-Magie schädliche und mit der Galðr-Magie nützliche/schützende Magie verstanden wird. In der Völuspa wird die Seiðkona Heiðr als Magiebeherrschende beschrieben, welche die Klugen und Torren beherrscht. Verehrt werde sie von üblen Frauen. Inwiefern dies aber bereits christlich geprägt und verfälscht ist, ist unklar. Aber auch Oðinn verwendet Seiðr-Magie gegen Rindr gemäss dem Skalden Kormákr Ögmundarson: "seið Yggr til Rindar" (Yggr (Oðinn) Seidhr gegen Rindr anwandte).

 

Galðrkona (mz.: Galðrkonur) - Galðrmaðr

Die Galðr-Magie wird als Zaubergesang übersetzt und in Stabreimform als Galðralag bezeichnet. Der zweite Merseburger Zauberspruch - ein Heilgesang für ein Pferd- kann als Galðr-Magie verstanden werden. Die Magieform wird ebenfalls Oðinn zugesprochen. Belege für die Bezeichnung Galðrkona und Galðrmaðr sind, soweit uns bekannt, nicht vorhanden. Sie wären die logischen Ableitungen der Seiðkona und dem Seiðmaðr.

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